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1964er Kaiserstühler Weißer Burgunder

Es war schon überraschend als ich den Zapfen zog das der Wein beim öffnen noch wo viel Kohlensäure entbinden konnte und mir fast die Flasche überschäumte. Auf alle Fälle war Druck auf der Flasche was ich nicht auf eine zweite Gärung zurückführe oder ein anderes Problem, denn der Inhalt der Flasche war blitzsauber. Also, kurz gesagt auch nach 40 Jahren war noch Leben in dem Wein, deutlich mehr als bei diesem Perlwein etwa den ich vor gut einem Jahr verkostete.

Im Vierteleglas ein:

1964er
Kaiserstühler Weißer Burgunder
naturrein
Winzergenossenschaft Bahlingen

Den Zustand der Flasche würde ich als optimal bezeichnen, alles Original, der Korken ebenfalls in tadellosem Zustand.

Der Wein leuchtet golden wie frisch polierte Goldmünzen. Ganz und gar ohne Makel, ohne Stumpfheit, es blitzt, strahlt und schillert einem aus dem Glas entgegen, es ist so, als ob der Wein lacht.
Ganz bestimmt tut er genau dies, denn was sonst könnte einen Wein mehr erfreuen als endlich aus der grünen Flasche rauszukommen und zu zeigen was man kann.

Die Aromatik ist natürlich geprägt vom Alter, welches für einen Weisswein doch beträchtlich ist, dennoch merkt man deutlich der Wein hat durch das Alter gewonnen, das Alter ist in diesem Fall keine Bürde sondern Freude.

Meine Essensempfehlung für den 1964er Kaiserstühler Weisser Burgunder ist einfach und unkompliziert, ich beschränke mich auf Käse. Für meinen Geschmack dürften ein Parmesan und ein Old Amsterdam genügen um die Flasche zu leeren und darüber nachzudenken was 1964 wohl für ein Jahrgang war und was sich davon noch im Wein wiederfindet.
Im Buch Winzers Freud – Winzers Leid von Bernhard Weisensee wird der Jahrgang 1964 für die Region Franken auszugsweise wie folgt beschrieben:

  • Keine Schäden im Winter
  • Keine Spätfröste
  • Rebblüte erstes oder zweites Junidrittel Dauer 8 – 10 Tage
  • Dauer der Rebblüte 10 Tage
  • Bis 25 August anhaltende Trockenheit
  • Ende der Ernte um den 20. Oktober, Riesling 10. November
  • Die Mostgewichte liegen um die knapp unter 80 ° Oechsle

Als nach heutigen Masstäben würde ich sagen das war ein Spitzenjahrgang, das erklärt auch die hohe Qualität des Weißen Burgunders.

Ansonsten war 1964 ein bewegtes Jahr wie HIER nachzulesen ist,
aber natürlich darf nicht der Nr.1 Hit des Jahres 1964 fehlen! Kennt wirklich jeder!!

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